Im Spiel ist das Kind mit allen Fähigkeiten aktiv. Es muss sich konzentrieren, es beobachtet dabei das Spiel der anderen,
es erlebt das miteinander mit anderen Spielpartnern und ist dadurch emotional und sozial gefordert z. B. beim Rollenspiel.
Das Kind erlebt und erfährt Eigenschaften und Funktionen der Dinge wie groß/klein, hart/weich, verformbar/stabil.

Sein Durchhaltevermögen wird geübt, das Kind gewinnt Selbstsicherheit und Selbstvertrauen, Freude am Spiel, entwickelt seine Kreativität und es erfolgt eine Förderung der Sprachentwicklung. Es lernt, von sich aus ein Spiel anzuregen, gemeinsam mit anderen zu spielen, zu teilen, sich auch durchzusetzen, mal zu verzichten, zu helfen und auch mal Rücksicht zu nehmen. Das Kind erlebt das Spiel ganzheitlich – körperlich, geistig und seelisch. Das Kindergartenkind erfreut sich einfach an seinem Tun z. B. ein Kind malt ein Bild, weil es gerade Freude am Malen hat, an der Tätigkeit des Malens, dem Umgang mit den Farben.

So zeichnet sich der Kindergartentag durch einen Wechsel zwischen Einzelspiel, Spiel in der Kleingruppe und Aktivitäten mit der gesamten Gruppe, von Spannung und Entspannung, von Ruhe und Bewegung aus. 

Durch lebenspraktische Erfahrungen mit verschiedenen Medien und an verschiedenen Orten -  auf dem Spielplatz, beim Aufräumen, im hauswirtschaftlichen Bereich z. B. beim Backen, Kochen Handtücher falten - können die Kinder die Welt verstehen lernen und sie geben ihnen Anregungen für ihre Spielinhalte. Die Erzieherin gibt Spielimpulse durch zeigen, erklären, vorlesen, mit Spielmaterialien wie Papier, Farben, Werkzeuge, Bilderbücher. Aufforderndes Spielmaterial können ebenso alltägliche Gegenstände aus der Umwelt des Kindes sein, die zum Spielen auffordern z. B. Stühle, Tische, Dosen, Naturmaterialien, Decken. Die Kinder lernen verschiedene Materialien kennen: Papier, Holz, Stoff, Ton etc., wie sie aussehen und wie sie sich anfühlen. Das Spielzeug: Ball, Auto, Seil regt an zum Erproben, Phantasieren, Erfahren.

Spielmittel sind z. B. Brettspiele wo Spielregeln, Spielverlauf, Anzahl der Mitspieler fest gelegt sind, und Puzzle, Legosteine, Steckspiele für das freie Spiel. Hier werden auch Konzentration, Sinnesübung, Gedächtnis und die Wahrnehmung trainiert.

 

Grundlage für diese Impulse und Spielanregungen ist ebenfalls der Situationsorientierte Ansatz, um die aktuelle Interessen und Vorlieben zu nutzen als Basis für weitere Spieleinheiten. So hat z.B. ein Kind, dass gestern im Zoo war, viel mehr Ausdauer und Phantasie, auf dem Legoteppich einen Tierpark zu bauen, als ein Kind, dessen Mama gerade Geburtstag hatte. Dieses Kind wird vielleicht eher am Maltisch noch etwas basteln für die Mutter oder ein Bild malen von der Party...